von Max Gröllich.

Unter dem Thema „Konflikt und Zusammenhalt. Demokratie und Gesellschaft seit den Freiheitsrevolutionen 1989/90“ fand vom 02.-04. März 2023 die 15. Geschichtsmesse der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im thüringischen Suhl statt.

In diesem doppelten Jubiläumsjahr – 25 Jahre Bundesstiftung, 15 Jahre Geschichtsmesse – drehte sich alles um die Fragen von Zusammenhalt und Spaltung, um Konflikt und Vermittlung in europäischen Gesellschaften.

© Bundesstiftung Aufarbeitung/Dong-Ha Choe

Kontrovers debattierten hochkarätige, internationale Gäste wie Anna Margvelashvili vom georgischen Post Soviet Research Lab, Nenad Vukosavljević vom Center for non-violent Action aus Sarajevo mit deutschen Historiker:innen wie Frank Hoffmann und Claudia Gatzka oder Vertreter:innen der Politik wie dem thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow.

Ist unsere Gesellschaft wirklich so tief gespalten, wie es manchmal den Anschein hat? Oder sind es nicht gerade die Angst vor der Spaltung und mediale Vermittlungsmechanismen, die diese erst herbeiführen könnten, wie Gatzka argumentiert? Welche Rolle spielen dabei Desinformations- und Propagandakampagnen, die nicht erst seit dem russischen Angriff auf die Ukraine letzten Jahres ihren Einfluss auf europäische Gesellschaften geltend machen?

Selbstverständlich war es vielen Rednerinnen und Rednern ein Anliegen, die historischen Bezüge zu verdeutlichen. Besonders erhellend war dabei der internationale Vergleich: Wie gestalten sich Konflikte hinsichtlich des Erinnerns in Ländern, die noch tief vom Bürgerkrieg gezeichnet sind wie Bosnien-Herzegowina, wo sind die Parallelen und Unterschiede zu Staaten wie Albanien und Georgien, in denen sich autoritäre Regierungen nach wie vor gegen eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit sperren?

Neben diesen spannenden Podiumsdiskussionen gab es Gelegenheiten, zwischen Projektverantwortlichen, Pädagog:innen Projekte vorzustellen, über Rückfragen ins Gespräch zu kommen und sich miteinander zu vernetzen. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals für das Interesse all derjenigen bedanken, die sich mit „An die Grenze gehen“ vertraut gemacht haben und mit uns darüber sprechen wollten!

Wir nehmen von der diesjährigen Geschichtsmesse viele Anregungen mit und haben uns sehr über die Gastfreundschaft auf dem Ringberg gefreut!

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Beitragskommentare