von Max Gröllich.
Dank viel positiver Rückmeldung von letztem Jahr haben wir uns entschlossen, ein weiteres Mal im universitären Rahmen politische Bildung zu diskutieren. An sieben je vierstündigen Terminen brachten wir Studierenden die Kontroversen, Methoden, Themenfelder und Ziele politischer Bildung näher.
Wichtig war uns wieder die methodische Vielfalt: Genau so bunt, abwechslungsreich und partizipativ wie die Arbeit mit Jugendlichen sollte auch das Seminar gestaltet werden. Die ein oder andere Kleingruppen-Textarbeit begegnet einem ja mal im Studium. Unsere Idee, doch auch mal körperliche und partizipative Lernmethoden einzusetzen, war da etwas ungewöhnlicher.
In der politischen Bildung geht es oft darum, komplexe Themen spielerisch und niedrigschwellig zu vermitteln. Genau das lernt man am besten dadurch, wenn man es mitmacht. Unser unorthodoxer Ansatz hatte also Methode. Natürlich spielt bei einem Seminar an einer Universität auch die wissenschaftliche Rückbindung eine Rolle, und so wollten wir auch einen Einblick in die wissenschaftliche Debatte vermitteln.
Im Zentrum standen inhaltlich meist aktuelle Herausforderungen, Schwierigkeiten und Dilemmata. Wie aktuell sind die Forderungen des Beutelsbacher Konsens heute? Hat politische Bildung auch dann dem Kontroversitätsgebot zu folgen, wenn die Kontroversen rechtliche Grenzen erreichen? Wie sollte politische Bildung mit der stärkeren Thematisierung und Erforschung von Rassismus umzugehen, insbesondere der durch Betroffene selbst? Wie kann sie ihren bildungsbürgerlichen Bias überwinden und über ihre akademische Bubble hinaus wirksam werden?
Weit davon entfernt, diese Fragen abschließend zu beantworten, blicken wir zurück auf ein Semester voll anregender Debatten und kontroverser Auseinandersetzungen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Studierenden, die dies mit ihrem Einsatz möglich machten!